Monat: Juni 2014

Radiofeature „Youth in Transition“ online on YCBS

Unser Radiofeature „Youth in Transition“ ist nun online auf der Homepage von YCBS – Youth Connected By Sounds zu hören!

Wir möchten uns herzlich bei YCBS und dessen Chefredakteurin Mila Zaharieva Schmolke, sowie bei unseren Interviewpartnern Raya Raeva, Ralitsa Kovacheva, Ivaylo Dinev, Ogniyan Minchev, Georgi Bliznashki und Yvo Bojkov bedanken.

 

Listen to our Radiofeature „Youth in Transition“, which is now online on the homepage of YCBS – Youth Connected By Sounds!

We want to thank YCBS and its chief editor Mila Zaharieva-Schmolke, as well as our interview partners Raya Raeva, Ralitsa Kovacheva, Ivaylo Dinev, Ogniyan Minchev, Georgi Bliznashki and Yvo Bojkov.

© Mila Zaharieva-Schmolke

© Mila Zaharieva-Schmolke

Diskussionsabend: Wo steht Bulgarien nach einem Jahr Protest?

Seit einem Jahr protestieren BürgerInnen in Bulgarien gegen die Regierung und die Korruption im Land. Was hat der Protest erreicht? Hat er Politik und Gesellschaft verändert? Wie geht es weiter?

Diesen Fragen möchten wir unseren Diskussionsabend widmen, bei dem wir die Ergebnisse unseres Projekts „Bewegung durch Kunst“ im Rahmen des Projektkurses „Ziviler Ungehorsam. Staat und Gesellschaft in Osteuropa“ der FU Berlin vorstellen. Die Veranstaltung wird im Salon des MitOst-Vereins in Berlin stattfinden. Weiterlesen

#DANSNoMore – 365 Tage Protest

Gestern, am 14. Juni, genau ein Jahr nach Ernennung Deliyan Peevskis zum Chef des nationalen Sicherheitsdienstes DANS, die den Beginn der zivilen Massenproteste in Bulgarien markierte, fand eine der größten Antiregierungsdemonstrationen in der letzten Zeit in Sofia und anderen bulgarischen Städten statt. An der Veranstaltung, die vom Protestnetzwerk (Protestna Mreza) organisiert wurde und den Namen DANSNoMore (in Anlehnung an die DANSWithMe-Proteste, die seit dem 14.06.2013 täglich stattfanden) trug, nahmen mehrere Tausend Menschen teil. Die Protestbewegung startete vor dem Regierungsgebäude und zog von dort zum Parlamentsgebäude und weiter zur Adlersbrücke (Orlov Most).

Weiterlesen

Der große Bruder

Im aktuellen Konflikt in der Ukraine wird gern davon gesprochen, dass sich das Land mittelfristig zwischen einer Annäherung an die EU oder an Russland entscheiden müsse. In dieser wohl in vielfacher Hinsicht fragwürdigen These schwingt dabei implizit mit, dass die osteuropäischen Länder, die bereits Mitglied der EU oder Beitrittskandidaten sind, diese Wahl bereits getroffen hätten. Wie steht es hiermit in Bulgarien, das traditionell, nicht zuletzt wegen des russischen Anteils an der Unabhängigkeit Bulgariens im 19. Jahrhundert, ein enges Verhältnis zu Russland unterhält? Weiterlesen

Bulgarien vor Neuwahlen

Bulgarien steht vor Neuwahlen. Nach den für seine Partei enttäuschend verlaufenden Europawahlen (wir berichteten) hat der Parteichef der bulgarischen Sozialisten (BSP), Sergei Stanischev Beratungen über Neuwahlen angekündigt. Seine sozialistische Partei hatte bei den Europawahlen dramatische Verluste hinnehmen müssen und war nur auf ca. 19% gekommen.

Ein Misstrauensvotum, das von der größten oppositionellen Partei, der GERB von Ex-Premier Boyko Borisov gestartet wurde, überstand die Regierung Oresharski in der letzten Woche noch. Aber auch der größte Koalitionspartner, die Partei DPS übte in der letzten Woche massiven Druck auf die BPS aus. Insbesondere DPS-Chef Ljutwi Mestan forderte vehement Neuwahlen. In Bulgarien regiert seit letztem Herbst eine Koalition von BSP und DPS, die von der rechtsextremen Partei Ataka geduldet wird. Stanischew scheint nun mit seiner Ankündigung auf den Druck aus der Opposition und der eigenen Koalition zu reagieren.

Die Neuwahlen sollen voraussichtlich im Herbst diesen Jahres stattfinden. Sie dürften das aktuell bestehende Parlament stark verändern. Die BSP und Ataka haben im letzten Jahr starke Verluste hinnehmen müssen. Ataka kämpft sogar um den Wiedereinzug ins Parlament. Stattdessen sind neue Parteien entstanden. Die Partei Bulgarien ohne Zensur (BBZ) des Ex-Moderators Nikolai Barekov und der Reformerblock, der von vielen Kräften der Protestbewegung unterstützt wird.

Spannend wird auch sein zu sehen, welche Auswirkungen Neuwahlen auf die Protestbewegung haben werden. Die zentrale Forderung vieler Demonstranten war ja der Rücktritt des glücklosen Premiers Oresharski. Sollte Oresharski im Herbst kein weiteres Mandat erhalten, worauf derzeit vieles hinweist, wird sich auch der Charakter und die Ziele der Protetsbewegung verändern. Man darf also gespannt sein auf den Wahlkampf.

Quelle:

http://www.rp-online.de/politik/ausland/regierende-sozialisten-in-bulgarien-wollen-neuwahlen-aid-1.4293478

Proteste im historischen Kontext: Eine Gesellschaft, die der Gewalt müde ist

Während unserer Auseinandersetzung mit der immer noch andauernden Protestbewegung ist uns eins ihrer Charakteristika positiv aufgefallen: die Gewaltlosigkeit. Abgesehen von ein paar Zusammenstößen zwischen Polizei und Protestierenden, die ohne gravierende Folgen für beide Seiten ausgegangen sind, ist der Marsch durch die Straßen von Sofia friedlich geblieben. Warum unterscheidet sich die bulgarische Protestbewegung in dieser Hinsicht von den zur gleichen Zeit ablaufenden Aktionen zivilen Ungehorsams, u.a. in Bosnien, in der Türkei und der Ukraine? Welche internen und externen Faktoren haben dazu beigetragen? Waren die euroatlantische innen- und außenpolitische Ausrichtung und EU-Mitgliedschaft ausschlaggebend? Oder waren es hauptsächlich die Hauptakteure der Protestbewegung, die Radikalisierung und Gewaltausbrüche verhindert haben?

Weiterlesen